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Gründung eines Unternehmens für Batterierrecycling

Die Fahrzeug-Werke Lueg AG und die Deppe Unternehmensgruppe haben ein Joint Venture geschlossen und gründen mit der Re.Lion.Bat. Circular GmbH ein Unternehmen für Batterierecycling.

Ziel der Partnerschaft ist es, einen ganzheitlichen Recyclingprozess für Lithium-Batterien zu etablieren – mit Logistik, Demontage, Second-Life- und Verwertungsprozessen von Batterien aus verschiedensten Anwendungsfeldern. Dazu investieren die Partner in den Bau einer Anlage in Meppen.

Die Deppe-Unternehmensgruppe mit Sitz in Lingen im Emsland blickt auf eine über 120-jährige Firmengeschichte zurück und zählt in der Entsorgungsbranche zu den führenden Unternehmen Deutschlands – insbesondere im Bereich der Bleibatterie-Entsorgung. Die Fahrzeug-Werke Lueg AG wurde vor mehr als 150 Jahren in Bochum als Wagenfabrik gegründet und ist mit 33 Standorten in sechs Ländern heute einer der größten Mobilitätsdienstleister Deutschlands.

Dezentrales Logistiknetz über Lueg-Standorte

Für ein ganzheitliches Recyclingverfahren ist ein dichtes, dezentrales Logistiknetz erforderlich. So können die Altbatterien über kurze Transportwege an einem Recycling-Standort abgegeben und dort direkt entladen (discharging) und demontiert (dismantling) werden. Diese Vorstufe des Recyclings soll künftig über Werkstätten von Lueg abgewickelt werden. Die Mitarbeitenden in den Werkstätten bringen die dazu erforderlichen Qualifikationen bereits mit und müssen lediglich im sicheren Entladen der Batterien geschult werden. Geplant ist die Vorstufe des Recyclings zunächst an drei Standorten von Lueg in Deutschland und der Schweiz. Der gesamte Prozess wird in diesem Jahr bei Lueg in Sachsen erprobt und dann ab 2024 sukzessive weiter ausgerollt.

Ideale Standort-Voraussetzungen

Die thermomechanische Behandlung der Altbatterien findet ab 2024 am Standort der Re.Lion.Bat. Circular GmbH in Meppen statt: vom Zerkleinern über das Trennen der Fe- und NE-Metalle bis zur schwarzen Masse, die aus dem Recyclingprozess am Ende entsteht. Dazu investieren die Partner in den Bau einer Anlage. Die Energieversorgung wird über Solar- und Windenergie sowie über die Entladungsenergie im Vorbehandlungsprozess erfolgen.

Für das Batterierecycling bietet der Standort Meppen im Emsland ideale Voraussetzungen: gute Verkehrsanbindung mit direktem Anschluss an die A31 sowie unmittelbare Nähe zum Eurohafen Haren für die Anbindung an das Wasser- und Schienennetz, Nähe zum Hochschulstandort Lingen für Ausbau von Forschung und Entwicklung, Zugang zu qualifiziertem Fachpersonal sowie gute Möglichkeiten zur Versorgung des Standorts mit regenerativer Energie über nahegelegene Windparks. Im ersten Schritt sollen etwa 20.000 Tonnen Altbatterien pro Jahr in Meppen recycelt werden. Langfristiges Ziel sind 60.000 Tonnen im Jahr. Perspektivisch planen Lueg und die Deppe-Unternehmensgruppe auch eine Second-Life-Verwertung von Batterien, deren Akku für das Laden eines Elektrofahrzeuges nicht mehr ausreicht.

„Künftig entsteht im Industriegebiet Meppen-Versen durch die Zusammenarbeit mit dem hier ansässigen Unternehmen Autorecycling Kempers GmbH das in Deutschland erste ganzheitliche System zum nachhaltigen Recycling von kompletten E-Fahrzeugen und Lithium-Batterien in einer signifikanten Größenordnung“, stellt Christoph Spandau, zukünftiger Vorsitzender der Geschäftsführung des Joint Ventures, in Aussicht. Die Transaktion unterliegt bestimmten Abschlussbedingungen, darunter der kartellrechtlichen Genehmigung.

Quelle: Fahrzeug-Werke Lueg AG

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